Während bis vor kurzem noch viele Arbeiter von einem Leben als „Digital Nomads“ träumten, hat COVID-19 aus diesem Traum womöglich einen Albtraum gemacht.
Hätten Sie vor etwa 10 Jahren Ihrem Arbeitgeber vorgeschlagen, von nun an von zu Hause aus zu arbeiten, wäre diese Idee wohl auf äußerste Skepsis gestoßen. Die Hauptgründe für diese negative Einstellung waren Sorgen über geringere Produktivität und ineffiziente Kommunikation. Für einen immer größer werdenden Teil der Arbeiterschaft, insbesondere aber für Millennials, steht eine ausgeglichenere Lebensführung zunehmend im Mittelpunkt. Erreicht werden kann dies durch verschiedene Formen der Fernarbeit: Arbeiten von zu Hause aus in Vollzeit, gelegentliche Bürobesuche für Meetings, oder Arbeit im Büro für eine bestimmte Anzahl von Wochentagen und Arbeit von zu Hause oder einem anderen Ort aus während der übrigen Tage.
Vom Digital Nomad zur Fernarbeit
Als sich zahlreiche Unternehmen um die Anwerbung der am besten ausgebildeten Arbeitskräfte stritten, wurde Fernarbeit oftmals als Vorteil einer Arbeitsstelle genannt. Doch mit dem Aufkommen von COVID-19, wodurch wir alle, sofern es unsere Arbeit zulässt, zu Digital Nomads wurden, haben sich die Zeiten geändert. Nun, da es keine Alternative mehr zur Arbeit von Zuhause aus gibt, beginnen viele Menschen das gesellige Büroleben zu vermissen. Aufgrund der geltenden Abstandsregeln haben einige Unternehmen sogar angedacht, nicht vor Sommer 2021 zur Büroarbeit zurückzukehren.
Bei der Fernarbeit handelt es sich um eine Arbeitsweise, die es Berufstätigen erlaubt, außerhalb eines herkömmlichen Büroumfelds zu arbeiten. Statt jeden Tag den Weg zur Arbeit an einen festen Schreibtisch auf sich zu nehmen, können Fernarbeiter überall an ihren Projekten arbeiten und ihre Ziele übertreffen. Wie bereits erwähnt, findet Fernarbeit außerhalb eines festen Arbeitsortes, aber nicht notwendigerweise Zuhause statt. Wie wäre es den damit, Fernarbeit von einem anderen Land aus zu betreiben oder zur Fernarbeit in ein anderes Land geschickt zu werden?
Ist Fernarbeit im Ausland illegal?
Sofern Sie über die erforderliche Staatsbürgerschaft bzw. über die nötige Arbeitserlaubnis für ein andere Land verfügen, ist die Fernarbeit dort in der Regel nicht illegal. Erfüllen Sie diese Anforderungen allerdings nicht, ist Ihnen auch die Fernarbeit in diesen Ländern verboten. In diesen Fällen würde die Fernarbeit von einem anderen Land aus einen Vertragsbruch darstellen. Sollten Sie also Ihrem Chef davon erzählen? Natürlich! Die Arbeit im Ausland kann für Ihren Arbeitgeber zahlreiche steuer- und arbeitsrechtliche Probleme nach sich ziehen und wenn Sie Ihrem Arbeitgeber nicht darüber berichten, begehen Sie womöglich Vertragsbruch und müssen für die diversen Steuerzahlungen selbst aufkommen. In einigen Ländern müssen Sie nach einem bestimmten Zeitraum lokale Steuern abführen, wodurch Ihr gesamtes Einkommen noch weiter versteuert werden könnte, obwohl Sie schon in Ihrem Herkunftsland Steuern darauf zahlen.
Wir empfehlen Ihnen, rechtlichen Rat einzuholen, wenn Sie planen, länger als einige Wochen Fernarbeit im Ausland zu betreiben. Wenn für das Land, in dem Sie arbeiten, der Eindruck entsteht, dass Sie dort ein Unternehmen gegründet haben – was von der Art der Arbeit der Sie nachgehen, also ob sie lediglich einfach Unterstützungsarbeiten durchführen oder aber neue Geschäftsaktivitäten aufbauen, abhängt – kann dies für Ihren Arbeitgeber erhebliche steuerliche und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Datenschutz bei der Fernarbeit im Ausland
Bei der Fernarbeit wird der Datenschutz größeren Risiken ausgesetzt, da es für Arbeitnehmer und Arbeitgeber erheblich erschwert wird, festzustellen, wann und vor allem wie es zu Verstößen gegen den Datenschutz kam. Darum müssen Arbeitgeber Maßnahmen gegen Schwachstellen Ihrer Netzwerke und physischen Datenspeicherung ergreifen.
Wenn Ihr Unternehmen seinen Sitz in der Europäischen Union/im EWR hat, kann ein längerer Arbeitsaufenthalt außerhalb des EWR zu schwerwiegenden Problemen für das Unternehmen führen, da es dann der internationalen Datenübertragung, also einer Verletzung der Datenschutzrechte, bezichtigt werden könnte.
Versicherungen und Bezahlung bei der Fernarbeit im Ausland
Selbst bei Jahresversicherungen bietet Ihnen Ihre Reiseversicherung nur für kurze Auslandsaufenthalte Versicherungsschutz. Somit müssen Sie sich Gedanken über die Bezahlung von Arztrechnungen während Ihres Auslandsaufenthaltes machen. Dabei sollten Sie beachten, dass die Krankenversicherung, die Sie über Ihr Unternehmen abgeschlossen haben, in der Regel nur innerhalb Ihres Herkunftslandes gültig ist. Sollten Sie einen Firmenwagen haben, müssen Sie sich bei Ihrem Arbeitgeber erkundigen, ob Sie diesen mit ins Ausland nehmen dürfen und, falls ja, welche Formulare dafür erforderlich sind. Zudem sollten Sie in Hinblick auf Ihr Gehalt bedenken, dass der Zugang zu Ihrem Konto im Ausland womöglich mit Kosten verbunden ist. Viele Banken erheben eine Gebühr von 3% für Abhebungen im Ausland. Wenn Sie also Miete oder Steuern im Ausland zahlen, können erhebliche zusätzliche Kosten auf Sie zukommen. Darüber hinaus müssen Sie immer auch den aktuellen Wechselkurs bedenken.
Bei so vielen Fallstricken und Fehlerquellen ist es gut zu wissen, dass es international erprobte Lösungen gib.
Wie kann TCP Ihnen helfen?
Wir unterstützen Sie gerne, wenn Sie als Selbstständiger Fernarbeit betreiben oder als Unternehmen für bestimmte Projekte selbstständige Fernarbeiter anwerben und einstellen möchten. Mit der Einstellung von Fernarbeitern, die in einem anderen Land leben, gehen aufgrund der lokalen arbeits- und steuerrechtlichen Vorschriften zahlreiche Schwierigkeiten einher. Wenn ein Unternehmen keine registrierte Firma in dem Land, in dem die Angestellten arbeiten sollen, hat, können die vor Ort registrierten Unternehmen von TCP als eingetragener Arbeitgeber fungieren und die Lohnbuchhaltung gemäß der örtlichen Gesetzgebung vornehmen. Somit werden alle Risiken von TCP gemanagt.
TCP ist in acht europäischen Ländern aktiv und verfügt über Partner in aller Welt. Mehr über die Länder, in denen wir tätig sind, erfahren Sie hier.
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